Unsere Projekte
Die Vielfalt unserer Projekte = unser aktiver Beitrag zur Gestaltung der Zukunft
Aktuelle Projekte
FFG-Projektantrag Environmental Peacebuilding Training (EnviPeace)
Klimawandel und Umweltzerstörung haben schwerwiegende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Der Klimawandel bedroht aber auch den Frieden, die Stabilität und die Sicherheit und erhöht das Konfliktpotential von betroffenen Staaten. „Environmental Peacebuilding“ soll diese Herausforderungen lösen und zielt darauf ab, nachhaltigen Frieden zu fördern. Der Einsatz von Mixed Reality (MR) in Trainingsprogrammen bietet eine vielversprechende Lösung, um Theorien des Environmental Peacebuilding praxisnäher zu begreifen und zu erlernen. Durch immersive Szenarien können Lernende tief in die Erfahrungen von Klimawandel und Konflikten betroffenen Gebieten eintauchen.
Dies verbessert nicht nur die Lernerfahrung, sondern liefert auch wertvolle Daten für die Forschung. Die Integration von MR-Technologien ermöglicht die realistische Simulation von Umweltereignissen und Konflikten in Trainingsumgebungen, um Personal besser auf den Einsatz in Krisen- und Konfliktregionen vorzubereiten.
Ziel ist die Konzipierung einer Lernumgebung, die die komplexen Zusammenhänge von Environmental Peacebuilding realistisch abbildet und eine nachhaltige Friedensförderung ermöglicht. Diese soll im Laufe des Projekts dreimal evaluiert werden und durch Feedback der Bedarfsträger verbessert werden. Aus diesem Grund freut es uns, dass das Projekt genemmigt wurde und ab 1. Jänner 2025 beginnen wird.
Peace Summer School
Anlässlich des Austrian Forum for Peace fand bereits zum zweiten mal die Peace Summer School statt. Im Rahmen des CPDC kooperierte dabei das ACP mit dem Fachbereich Global Governance des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Universität Graz, mit der FH Burgenland sowie der Diplomatischen Akademie Wien. Dabei diskutierten an die 30 Studierenden zum Thema der Friedenarbeit in einer unvorhersehbaren globalen Konstellation mit internationalen Forscher*innen und Praktiker*innen. Neben Werkzeugen wie der Konfliktanalyse und der Vermittlung von Wegen, mit komplexen Sachverhalten zu arbeiten, wurden ebenso Verhandlungs- und Mediationskills trainiert in den Vordergrund gestellt. Auch 2025 wird diese erfolgreiche Initiative fortgesetzt mit dem Fokus: Climate, Peace, and Security in Sub-Saharan Africa.
MA-Studium-Plus-Modul: International Peacebuilding and Conflict Transition
Der Fachbereich Global Governance hat in enger Kooperation mit dem Austrian Centre for Peace das universitätsweite MA-Studium-Plus-Modul zum Thema Peacebuilding (24 ECTS) ausgearbeitet und im SS 2023 gestartet. Das Modul ist Teil des universitätsweiten MA-Studium-Plus-Programmes, das MA-Studierenden die Möglichkeit einer tieferen Spezialisierung eröffnet. Im Rahmen des M+-Moduls International Peacebuilding and Conflict Transition setzen Studierende sich kritisch mit Prozessen, Strategien und Maßnahmen in (Post-)Konfliktgebieten auseinander, die den (Wieder-)Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen nachhaltig verhindern sollen. Das betrifft Fragen der bewaffneten und unbewaffneten Intervention, der externen staatlichen und gesellschaftlichen Einflussnahme seitens der internationalen Staatengemeinschaft und Zivilgesellschaft, sowie Friedensprozesse im weitesten Sinne. Dabei vermittelt das Modul wissenschaftlich fundierte rechtliche, politische und sozialwissenschaftliche Fähigkeiten für die Arbeit in (Post-)Konfliktgesellschaften.
Local Peace Formation: Internationales Online-Konferenzformat
Im Rahmen des internationalen Online-Konferenzformats fanden bereits zwei Veranstaltungen statt: am 27. Oktober 2022 und am 27. April 2023. Im Mittelpunkt steht dabei die Relevanz lokaler Akteur:innen und Strategien im Peacebuilding. Mit diesem Format wollen das Varna Institute for Peace Research (VIPR), der Fachbereich für Global Governance der Universität Graz und der CPD-Cluster verschiedenen Akteur:innen eine Plattform gegeben, um ihre Visionen von Frieden, Solidarität, Freiheit und Autonomie zu artikulieren. Die Referent:innen aus Wissenschaft, Praxis und Aktivismus kamen aus dem Vereinten Königreich, aus Rojava (Autonome Verwaltung von Nord- und Ostsyrien), den Philippinen, Irak, Libanon, Bosnien, Südsudan, Deutschland, Bulgarien und Österreich zusammen, um lokale Friedensinitiativen und ihre Ideen zur Gestaltung von gerechten Gesellschaftssystemen zu diskutieren. Eine Fortsetzung des Konferenzformats ist geplant.
Dialog zur nationalen Versöhnung im Irak
Das ACP hat mit Unterstützung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten der Schweiz im September 2020 eine Initiative zur nationalen Versöhnung gestartet. Der Irak ist nach wie vor entlang konfessioneller, religiöser, ethnischer und generationeller Linien fragmentiert und steckt in einem offenen Konflikt zwischen den politischen Eliten und einer großen Protestbewegung. Klientelismus, gegenseitiges Misstrauen und Verachtung bleiben auch mehr als zehn Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein weit verbreitet. Schließlich treibt ebenso die amerikanisch-iranische Rivalität und das Ringen um Einfluss die Politisierung von Schiit:innen und Sunnit:innen und damit die Fragmentierung weiter voran. Diese Konflikte führen immer wieder zu Eskalationen der Gewalt. Durch eine Reihe von Dialogtreffen zwischen Vertreter:innen aus dem gesamten irakischen politischen Spektrum soll gegenseitiges Vertrauen geschaffen werden und eine gemeinsame irakische Vision formuliert werden – als Leitlinie für einen friedlicheren Irak für alle seine Bewohner:innen. Dieses CPDC-Projekt wird auch von der REWI-Fakultät der Uni Graz unterstützt.
MANTA: Mini-Publics and other New Forms of Participation in Civic Education
Viele junge Menschen in Europa sind keineswegs unpolitisch: Sie organisieren sich und gehen auf die Straße. Das Projekt MANTA untersucht, wie Bürger:innenräte jungen Menschen Teilhabe in einer institutionalisierten Form ermöglichen können. Das Projekt wird vom Demokratiezentrum Wien und IKF geleitet und soll Vertrauen in die repräsentative Demokratie zurückgeben, sowie politisches Engagement auf eine institutionalisierte Ebene bringen. Ziele des Projekts sind die didaktische Aufbereitung wissenschaftlicher Theorien, um die fachlichen Kompetenzen von Lehrer:innen und Dozent:innen an Schulen und Universitäten zu ergänzen. Zusätzlich sollen den Schüler:innen bürgerschaftliche Kompetenzen nähergebracht werden und ihnen ein differenziertes Wissen über Möglichkeiten politischer Beteiligung (abseits des Wahlrechts) vermittelt werden. Im September 2022 fand ein erstes Kennenlernen der Projektorganisationen von MANTA statt. Dieses hatte die Erstellung gemeinsamer inhaltlicher Leitlinien zum Ergebnis.
3G gegen Verschwörungstheorien: Gesehen, Geprüft, Gekontert. Critical (Social-)Media Literacy in der Erwachsenenbildung in Wien
Verschwörungsmythen treten in Zeiten der generellen Verunsicherung vermehrt auf. Durch die Covid-Pandemie kursieren sie verstärkt in den sozialen Netzwerken und verbreiten diskriminierende Inhalte. Die scheinbar einfachen Erklärungen entziehen sich rationalen Argumenten. Das IKF Wien und das Demokratiezentrum Wien haben in diesem Zusammenhang eine Lücke im Bereich der Erwachsenenbildung erkannt und ein durch das MA 7 (Kulturabteilung der Stadt Wien) gefördertes Projekt gestartet. Ziele sind die Erhebung bestehender Angebote im Bereich der kritischen und kompetenzorientierten Medienbildung in Wien. Es sollen internationale Angebote erhoben und best practice Beispiele identifiziert werden. Schließlich sollen diese mit Partnerorganisationen in Wien in ihrer Anwendbarkeit untersucht werden. Das Ergebnis ist ein niederschwelliges Medienbildungsangebot für Erwachsene der Stadt Wien. Ab Juni 2023 werden diese die Angebote durch eine dreiteilige, zielgruppenspezifische Disseminationsstrategie nachhaltig verankert.
REACT: Recognising Extremism And Conspiracy Theories
Vor allem Lehrpersonal steht vor Herausforderungen im Umgang mit diskriminierenden Aussagen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und in der Verantwortung, wenn diese von Schüler:innen geäußert werden. Es ist wichtig Verschwörungstheorien, extremistischen Narrativen und damit verbundenen menschenfeindlichen Ansichten (Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Queer-feindlichkeit, etc.) klar zu begegnen und den Schüler:innen zu zeigen, dass diese in unserer Gesellschaft und vor allem öffentlichen Institutionen wie Bildungseinrichtungen keinen Platz haben.
Das Projekt REACT soll Lehrer:innen dabei helfen, Verschwörungstheorien und extremistische Narrative zu erkennen und diesen entgegenzutreten. Das Projekt hat das Ziel, Schulen mit einem Tool auszustatten, mittels dem sie extremistische Einstellungen unter Schüler:innen erheben können. Es soll ein Curriculum, sowie Unterrichtsmaterialien für Lehrer:innen ausgearbeitet werden. Die ersten Ergebnisse (Tool zur Ermittlung von Einstellungen) wurden im Frühling 2023 veröffentlicht. Im Sommer 2023 wird mit der Arbeit am Curriculum begonnen. Die CPDC Partnerorganisationen wurden im Jahr 2022 unter Leitung des Demokratiezentrums Wien in die Pläne der Lehr- und Lerninhalte miteingebunden.
Europeans Against Conspiracy Theories (E-ACTS)
Das Projekt E-ACTS setzt an der Schnittstelle von Verschwörungsmythen und Hate Speech an – zwei Phänomene, die in den letzten Jahren bedrohlich zugenommen haben. Während Antisemitismus in aktuellen Verschwörungsmythen erschreckend deutlich geäußert wird, scheinen andere Formen von Hate Speech auf den ersten Blick in den Hintergrund zu treten. Das gilt etwa für anti-muslimischen Rassismus, der den rechten Verschwörungsmythos vom ‚Großen Austausch‘ beflügelt, für gegen Roma gerichtete Verschwörungskonstruktionen oder für antifeministische Narrative. Das Projekt E-ACTS untersucht daher mittels eines qualitativen ‚Methodenmix‘ an Hand relevanter Social Media-Kanäle in vier europäischen Ländern, wie Verschwörungsmythen und Hate Speech zusammenhängen, wobei der Fokus auf antisemitischen, anti-muslimischen, anti-Roma und antifeministischen Ressentiments liegt. Aufbauend auf diesen Forschungsergebnissen erarbeitet und testet das Projekt Trainings, die sich an Multiplikator:innen aus der Zivilgesellschaft richten.
Ausbildungsschwerpunkt Konflikt – Frieden – Demokratie
Im Rahmen des CPDC wurde ein Ausbildungsschwerpunkt Frieden, Konflikt und Demokratie für das Studium der Rechtswissenschaften erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine optionale Spezialisierung im Rahmen des Curriculums. Alle Organisationen des CPDC sind durch Lehrveranstaltungsangebote an der Universität Graz vertreten. Der Ausbildungsschwerpunkt ist stark interdisziplinär ausgerichtet. Ausgehend von einer rechtswissenschaftlichen Basis, integriert er sozial- und politikwissenschaftliche Disziplinen. Den Studierenden soll Wissen über die Entstehung und die Bearbeitung innerstaatlicher, inter-ethnischer und internationaler Konflikte, die Einbettung dieser Konflikte in politische Gemeinwesen und ihre „Regelung“ durch die Rechtsordnung sowie alternative Konfliktlösungsmechanismen vermittelt werden.
Spezialisierungsschwerpunkt Konflikt, Frieden und Demokratie
Der Spezialisierungsschwerpunkt im Rahmen des neuen Studienplans (2022) der Rechtswissenschaften wird im Rahmen des Conflict - Peace - Democracy Cluster vom Institut für Konfliktforschung, dem Demokratiezentrum Wien, dem Institut für Minderheitenrecht der EURAC Bozen sowie den Fachbereichen Global Governance sowie Rechtssoziologie, Rechtspolitik, Verhandlungs- und Mediationsforschung des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Universität Graz angeboten. Der Spezialisierungsschwerpunkt behandelt die Entstehung und Bearbeitung von Konflikten: auf lokaler, nationaler und transnationaler Ebene (von interfamilären bis zu internationalen Konflikten). Vermittelt werden Methoden zur Analyse von Konfliktursachen und Dynamiken (z.b. widerstreitende Interessen, strukturelle Ungleichheit, Ressentiments, Gruppenzuordnungen) ebenso wie ein interdisziplinäres Repertoire an Möglichkeiten zur adäquaten Intervention in einer Konfliktsituation, von rechtlichen über politische bis zu zivilgesellschaftlichen Instrumenten – im Kontext des jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Systems und der Rechtsordnung. Zu diesen Instrumenten gehören Methoden der Konflikttransformation, der Prävention von Gewalt und Radikalisierung, der außergerichtlichen Streitbeilegung oder Maßnahmen der politischen Bildung. Sie dienen – komplementär zum Recht – der Bearbeitung von Konflikten in einer Demokratie.
CPD Policy Blog
Der im Jahr 2017 etablierte CPD Policy Blog sucht auch im sechsten Jahr seines Bestehens aktiv Beiträge zu einer Vielzahl an gesellschaftspolitischen Themen zu publizieren. Im Jahr 2022 wurden Themenschwerpunkte eingeführt, die unter anderem Antifeminismus und die Wahlen im Libanon beleuchteten. Die Umstellung des Blogs auf Themenschwerpunkte hat sich auch als Werkzeug zum Ausbau des Kontaktnetzwerks des CPDC bewährt. Die Redaktionsarbeit 2022 lag beim Institut für Konfliktforschung und der Universität Graz. Im Rahmen struktureller Veränderungen wird der Blog nun auf eine neue Plattform migrieren, um von dort aus seine Arbeit fortzusetzen.
Konferenzreihe State of Democracy
Die Konferenzreihe State of Democracy (StoD) ist eine Kooperation des CPDC. Sie nimmt neueste gesellschaftliche und politische Entwicklungen in den Blick und unterzieht den Zustand moderner Demokratien einer Prüfung. Die State of Democracy-Reihe führt Forschungsansätze zusammen und erörtert Synergien der interdisziplinären Arbeit.
Die Konferenz findet in regelmäßigen Abständen statt und bietet die wissenschaftliche Plattform für den Austausch und die Weiterentwicklung der Forschungsschwerpunkte des CPDC. Im Jahr 2022 wurde mit der Planung der State of Democracy- Konferenz für das Jahr 2023 begonnen. Ebenso erschien im Jahr 2022 der Sammelband zur vergangen STOD mit dem Thema „Das Politische in der Demokratiebildung“. Dieser wurde in der Schriftenreihe des Demokratiezentrums Wien publiziert.
Kommunale Friedens- und Konfliktarbeit im Burgenland
Der Conflict – Peace – Democracy Cluster (CPDC), das Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, sowie das Zentrum für Soziale Kompetenz unterstützen die Burg Schlaining (ACP) in einem Vorhaben zur Stärkung des sozialen Zusammenhaltes im Burgenland. Dabei sollen institutionelle Grundlage für professionelle Friedens- und Konfliktarbeit auf kommunaler Ebene geschaffen werden. Das Projekt plant die Einrichtung eines Mediationsservice und die Begleitung von Bürgerbeteiligungsprozessen für die Bereiche Wohnen/Nachbarschaft, Gemeinden und Integration. Unter anderem reagiert das Projekt auf Tendenzen steigender Polarisierung und die Gefährdung des sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die Kennzeichen dieser Situation sind allgemeine Verunsicherung aufgrund soziostruktureller Veränderungen und einem Anstieg gesellschaftlicher Ungleichheit, sowie ein unsicherer Umgang mit den Auswirkungen von Flucht und Migration. Damit verbunden ist ein Ansteigen populistischer Sehnsüchte sowie ein allgemeines Beklagen zunehmender Aggressivität und Unduldsamkeit.
Peacekeeping and Peacebuilding Training
Im Rahmen des CDP-Clusters hat vor allem das ACP langjährige Expertise in der Konzipierung und Durchführung von Peacebuilding-Trainingsprogrammen. Im Rahmen des „International Civilian Peacekeeping and Peacebuilding-Training Programmes“ werden besonders zivile Expert:innen für oder in ihrer Arbeit hinsichtlich Peacebuilding in Krisen-, Konflikt- und Post-Konfliktgebieten aus- und weitergebildet. Teilnehmende sind Fachleute aus verschiedenen Berufsfeldern und Ländern, welche sowohl für internationale, als auch für staatliche und nicht-staatliche Organisationen arbeiten. Trainiert werden sie von unserem Pool aus Expert:innen mit langjähriger Erfahrung im Einsatz in Krisen-, Konflikt- und Post-Konfliktgebieten. Damit bietet das ACP zweimal jährlich Grundkurse für Friedensfachkräfte an, sowie variierende Spezialisierungskurse und Masterklassen – 2019 etwa zu Themen wie Dialog, Konflikttransformation und Gender, Intersektionalität und Friedensarbeit. Mit 2020 startet das ACP auch ein Pilot-Training im Ausland, welches besonders nationale und regionale Netzwerke und Austausch unterstützen soll und auch dem Umstand Rechnung trägt, dass es immer schwieriger für Teilnehmende aus Krisenregionen wird, in Österreich einzureisen. Mit einer Laufzeit von fast 30 Jahren gibt es bereits über 2000 Absolvent:innen aus der ganzen Welt. Im letzten Jahr besuchten insgesamt 74 Teilnehmende aus 44 verschiedenen Ländern einen oder mehrere Kurse.
Summer Academy on OSCE
Dieses Training, das sich mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (mit Sitz in Wien) konstruktiv-kritisch auseinandersetzt und angeleitet von Expert:innen einen Blick auf Mandate, politische Ziele, Aktivitäten, Player, Erfolge, Chancen und Grenzen der Organisation wirft, findet seit 1997 jährlich am ACP statt. Zielgruppe sind einerseits Jungdiplomat:innen, die bei der OSZE arbeiten oder in ihrem Außenministerium mit OSZE-Agenden betraut sind, sowie andererseits Vertreter:innen von NGOs, Universitäten/Think Tanks, Medien, der Zivilgesellschaft u.ä., die mit der OSZE kooperieren. Obwohl unabhängig von der OSZE, wird die Akademie in Zusammenarbeit mit verschiedenen OSZE-Institutionen, deren Vertreter:innen zu Podiumsdiskussionen, Workshops und Vorträgen eingeladen werden, organisiert. Ein Highlight der Akademie ist der Besuch des Ständigen Rates in Wien, wo internationale Politik hautnah erlebt werden kann.
Friedenswochen am ACP
Knapp 14.000 Schüler:innen aus ganz Österreich haben seit Projektstart 2007 an Friedenswochen auf Burg Schlaining teilgenommen. Inhaltlich fokussiert das Projekt auf Training in den Bereichen Konfliktmanagement und Gewaltprävention, wertschätzende Kommunikation und Teambuilding. Dabei werden innovative und interaktive Methoden aus der Friedens-, Erlebnis- und Sozialpädagogik verwendet, um die Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu erreichen. Jedes Programm wird individuell auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten, um möglichst wirksam zu sein und die Klassensituation gemeinsam mit den Schüler:innen durch mehr Konflikt- und Friedenskompetenzen nachhaltig verbessern zu können. Auch globale Themen wir Menschenrechte – Kinderrechte, Zivilcourage, Klimawandel etc. werden auf Wunsch bearbeitet. Parallel zu den Schüler:innen-Programmen findet ein Pädagog:innen-Training statt, das den Lehrkräften Einblick in die Themen der Schüler:innen bietet, sowie Methoden vorstellt, die zur nachhaltigen Verbesserung des Klassenklimas regelmäßig in der Schule angewendet werden können.
Dialogprojekt "Friedensregion Alpen-Adria": Envisioning the Future by Dealing with the Past
Seit 2013 widmet sich dieses Projekt dem Aufbau eines mehrjährigen, grenzübergreifenden Dialogprozesses zum Umgang mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft in der Alpen-Adria-Region. Dabei wurde und wird versucht Vertreter:innen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus Österreich und Slowenien in einen kreativen Dialog über Erinnerungskulturen und Zukunftsentwürfe in der Alpen-Adria-Region zu bringen. Ziele des Projekts sind die Entwicklung von gemeinsamen, grenzübergreifenden Positionen und Perspektiven innerhalb der Dialoggruppe, die Erarbeitung politikrelevanter Empfehlungen für Zivilgesellschaft und Entscheidungsträger:innen sowie die Vorbereitung öffentlichkeitswirksamer Aktionen und Initiativen. Dies geschieht einerseits in Hinblick auf die transgenerationellen Auswirkungen historischer Traumata, mit der Perspektive eines neuen Umgangs mit Vergangenheit, andererseits in Hinblick auf die Konkretisierung einer gemeinsamen Zukunftsvision „Friedensregion Alpen-Adria“. Das Projekt wird von einer Steuerungsgruppe koordiniert, die von zivilgesellschaftlichen Koordinator:innen und wissenschaftlichen Begleitforscher:innen aus Klagenfurt, Graz und Ljubljana besteht. Dabei kooperieren die Universität Graz mit dem Herbert C. Kelman Institute, dem ACP Schlaining, dem Institute for Ethnic Studies in Ljubljana, dem Slowenischen Wissenschaftlichen Institut (SZI) und der Fachhochschule Kärnten.
Netzwerk für Friedens- und Konfliktforschung und wissenschaftsgestützte Friedensarbeit in Österreich (NeFKÖ)
Das NeFKÖ konstituierte sich im Juli 2016 als loses Netzwerk von Institutionen und Personen, die sich in Österreich in der Friedens- und Konfliktforschung und -arbeit engagieren. Es versteht sich in disziplinärer, wissenschaftstheoretischer, philosophischer und praktischer Hinsicht als pluralistisches Netzwerk, dem akademische Forscher:innen, Scholar-Practitioner sowie wissenschaftlich gestützt arbeitende pädagogische, politische oder soziale Friedenspraktiker:innen angehören. Es gibt einmal im Jahr ein regelmäßig abgehaltenes Treffen zum Wissens-, Informations- und Erfahrungsaustausch. Ziele des Netzwerkes sind die Friedens- und Konfliktforschung und Friedensarbeit in Österreich zu stärken, deren Wirkungen sichtbarer zu machen, Kooperationen zu fördern sowie Synergien zu nutzen.
Auswahl abgeschlossener Projekte
Grazer Forschungsbeiträge zu Frieden und Konflikt
Im Rahmen der CPDC-Kooperation sucht die Konferenz die Expertise von Forscher:innen der Universität Graz zu den wichtigen Problembereichen Frieden und Konflikt sichtbar zu machen. Auch wenn sich vor allem die Friedens- und Konfliktforschung als solche immer mehr etabliert hat, so ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit Konflikt und Frieden meistens dennoch über viele unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen verstreut, selbst wenn andere Begrifflichkeiten verwendet werden. Dies betrifft unterschiedliche wissenschaftliche Fächer sowie verschiedene Fakultäten. Auch an der Universität Graz findet Forschung zu Frieden und Konflikt in vielerlei akademischen Bereichen statt: von den naturwissenschaftlichen über die theologischen Fächer, die Rechtswissenschaften bis zu den Geistes- und Kulturwissenschaften.
Die Sammlung von über 30 Forscher:innen aus verschiedensten Bereichen in genau jenem thematischen Feld im Rahmen der Konferenz soll den Grundstein der Stärkung von Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Graz legen und als Ausgangspunkt weiterer wissenschaftlicher Unternehmungen dienen: Der Konferenz folgt ein Sammelband sowie eine Ringvorlesung im Studienjahr 2021/22, um auch die Studierenden in umfassender Weise an dieser Initiative teilhaben zu lassen. Die Konferenz hätte im September 2020 stattfinden sollen, wurde aber Covid19-bedingt auf das Frühjahr bzw. den Herbst 2021 verschoben.
Geschlechtergerechtigkeit glokal – „If I can’t spray, it’s not my revolution!“ Global Citizenship Education durch partizipative Graffitiworkshops mit Mädchen
Die Austrian Development Agency ADA fördert ein vom IKF entwickeltes Projekt zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit glokal“. Das partizipativ ausgerichtete Projekt verbindet inhaltliche Workshops zum Sustainable Development Goal 5 der Agenda 2030 (Geschlechtergleichstellung) mit Workshops zu Kunst auf der Straße (Graffiti) und Medien in Jugendzentren. Ziele sind Wissenserwerb, Reflexion auf lokaler und globaler Ebene, Sensibilisierung für das Thema Gewalt und schließlich das Empowerment der Teilnehmerinnen, wobei diese Selbstermächtigung insbesondere auf der Aneignung neuer Skills im Künstlerischen sowie im Medienbereich basiert. Die Graffiti-Workshops werden vom Street Art-Kollektiv Feminist Killjoy durchgeführt. Die Verbreitung der „Produkte“ des Projekts erfolgt – abgesehen von der Sichtbarkeit der Graffitis im (halb-)öffentlichen Raum – durch die Jugendlichen selbst in ihren Social Media-Kanälen, aber auch durch eine professionelle Medienkampagne und das Video einer Medienfirma. Die digitale Kommunikation der Ergebnisse ist wesentlich, um diese möglichst vielen Nutzerinnen zur Verfügung zu stellen.
Kinderrechte in Darfur: Mediation mit bewaffneten Rebellengruppen zu Menschenrechten
Wie kann eine Krise gelöst werden, die mehrere hunderttausend Todesopfer gefordert hat? Der Darfur-Konflikt beherrscht seit mehr als 15 Jahren das zentralafrikanische Gebiet rund um den Sudan. Dabei bemüht sich ein Projekt des CPDC, wissenschaftliches und praktisches Knowhow einzubringen, um Lösungen zu finden. Begleitet durch Expert:innen des Europäischen Trainingszentrums für Menschenrechte und Demokratie an der Universität Graz (UNI-ETC) sowie das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ASPR) verhandelten Ende März zwei einflussreiche Rebellengruppen in Stadtschlaining sowie Graz. Die hochrangigen Vertreter:innen einigten sich auf ein Abschlussdokument mit Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der binnenvertriebenen Zivilbevölkerung in der Krisenregion.
Wenige Wochen nach diesen Verhandlungen wurde der autokratisch herrschende sudanesische Präsident Omar Bashir gestürzt. In dieser Umbruchsphase konnte das UNI-ETC gemeinsam mit dem ASPR, die in der Allianz „Sudan Call“ zusammengeschlossenen Oppositionsparteien bei Verhandlungen über die Bildung einer zivilen Übergangsregierung begleiten und ein Treffen der Allianz in Österreich technisch und logistisch unterstützen.
Kooperationspartner im Rahmen des CPDC sind das Demokratiezentrum Wien, das mit Jugendlichen Workshops zu Global Citizenship Education durchführen wird, sowie das Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz, das für die externe Evaluierung zuständig ist.
State of Peacebuilding Conference: Peace Ethics after the Pandemic – Exploring the long-term Impact of Covid-19 on Peace and Peace Research
Die State of Peacebuilding-Konferenz stand 2020 im Zeichen der Covid-19-Pandemie und ihrer Implikationen für eine Ethik des Politischen und des Friedens. Zwar wird die Welt nach der Pandemie sich nicht vollkommen gewandelt haben, doch lassen sich einige Verschiebungen der ethischen Fundamente der internationalen politischen und sozialen Ordnung feststellen, die mitunter nicht unrelevant sind für Fragen des Friedens und der Friedensforschung. Die Diskussionen im Rahmen der Konferenz waren entlang der drei folgenden Schwerpunkte geordnet: Einfluss der Pandemie auf eine Friedensethik, Folgen für eine internationale politische Ethik sowie Friedensforschung vor dem Hintergrund der zahlreichen Covid-19-bedingten Einschränkungen.
Die State of Peacebuilding-Konferenz fand am 17. Dezember online statt. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das ASPR mit inhaltlicher Unterstützung bei Präsentationen und Moderationen durch die CPDC-Partner. Neben sehr renommierten Forscher:innen wie David Chandler (University of Westminster) oder Mary Kaldor (London School of Economics) trugen auch jüngere Wissenschafter:innen aus Österreich, England, Schottland, Spanien und Australien vor.
State of Democracy 2021 (STOD): Das Politische in der Demokratiebildung. Zur Handlungsmacht mündiger Bürger:innen
Aufgrund der Covid-19-bedingten Einschränkungen fand die STOD-Konferenz am 14. Jänner im virtuellen Raum stand. Dabei ging es um neue Partizipationsformen und Gestaltungsräume, die sich Bürger:innen und Initiativen in den letzten Jahren erarbeitet haben, und inwiefern diese die Wahrnehmungen von Legitimität sowie die Inklusion des demokratischen Systems beeinflussen. Auch die Didaktik der Politischen Bildung ist gefordert, Konzepte (weiter) zu entwickeln, um jungen Menschen die Möglichkeiten an die Hand zu geben, in einer sich rasch verändernden Welt ihre Interessen aktiv vertreten zu können und das demokratische System hinterfragen und mitgestalten zu können. Die noch immer nicht überwundene „Ausnahmesituation“ bzw. die „neue Normalität“ durch Corona beeinflusst auch Handlungsspielräume von Bürger:innen, die Nutzung von Grundrechten wie der Versammlungsfreiheit und hat für viele Menschen zu einer Neubewertung von Wissenschaft, traditionellen Medien und politischer Mitbestimmung geführt. Die STOD führt Forschungsansätze aus Politikwissenschaft und Didaktik der Politischen Bildung zusammen und erörtert Synergien der interdisziplinären Arbeit, wie sie das Demokratiezentrum Wien seit 20 Jahren betreibt. Die Vortragenden kamen von österreichischen und deutschen Universitäten sowie dem Demokratiezentrum Wien.
OSCE Peacebuilding Training: Protecting National Minorities in the OSCE area
Seit geraumer Zeit arbeitet das OSZE-Hochkommissariat zum Schutz nationaler Minderheiten mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz zusammen. Im Anschluss an die Veröffentlichung der Graz Recommendations on the Protection of National Minorities der OSZE, wird im Rahmen des Clusters ein Trainingsprogramm ausgearbeitet. Damit soll die praktische Umsetzung der Leitlinien unterstützt werden. Dabei richtet sich das Training an Regierungsangehörige, Beamten, aber auch an die Zivilgesellschaft aller OSZE-Mitgliedsstaaten.
Global Citizenship Education (MA-Programm)
Der ULG „Global Citizenship Education“ bietet erstmals in Österreich eine umfassende Kombination von Politischer Bildung, Globalem Lernen, Interkultureller Bildung und Friedenspädagogik in einem zeitgemäßen Global Citizenship Education (GCE) Programm. Der sechssemestrige Universitätslehrgang will das Wahrnehmen und Verstehen global vernetzter Prozesse und globaler Perspektiven fördern und Kompetenz zur selbständigen Urteilsbildung und Entscheidungsfindung stärken.
Mehr Infos dazu.
Friedensforschung, Konfliktforschung, Demokratieforschung: Ein Handbuch herausgegeben von Blanka Bellak, Gertraud Diendorfer, Anton Pelinka und Werner Wintersteiner
Die neu erschienene Publikation des CPD-Clusters „Friedensforschung, Konfliktforschung, Demokratieforschung. Ein Handbuch" beleuchtet die drei genannten Forschungsfelder sowie ihre interdisziplinären Gemeinsamkeiten in Theorie, Konzept und Methodik.
Website des Verlages.
Sommerakademien an der Burg Schlaining 2012 bis heute
Die Sommerakademie lädt seit über 30 Jahren alle Interessierten an die Burg Schlaining und ist mittlerweile ein beliebtes Diskussionsforum für regelmäßig über 200 Gäste aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik oder Staatsdienst geworden. So kommen jedes Jahr Interessierte aus ganz Österreich, aber auch aus Deutschland und der Schweiz.
Infos zu vergangenen Sommerakademien.
State of Peace-Konferenzen
Bei der jährlich stattfindenden State of Peace-Konferenz werden aktuelle Themen aus dem Bereich Frieden und Konflikt aufgegriffen.